

2019 / Choreographie + Performance
Das Tanzstück war an diesem Nachmittag auf der Bühne, wir kommen aber gerne auch direkt ins Pflegeheim, um einen gemeinsamen Tanz-Nachmittag zu gestalten.
Mittlerweile geht Spürensuche auf Reisen und wurde schon das 14. Mal in Pflegeheimen, speziell für Menschen mit Demenz, ihren Angehörigen und den Pflegekräften, aufgeführt.
SpürenSuche Film aus dem Jahr 2020
Vor einiger Zeit haben die Tänzerinnen der Tanz- und Theaterwerkstatt Ludwigsburg die Bewohner und Bewohnerinnen des Richard-Bürger-Heims in Stuttgart-Feuerbach, einer Einrichtung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, besucht und sie „Auf SpürenSuche“ mitgenommen. Schauen Sie selbst.
Mach mit! ✓ KuKuK-TV ist ein digitaler Bürgerkanal, bei dem alle mitmachen können – ob jung oder alt, ob mit oder ohne Handicaps wie Gedächtnis- oder Orientierungsschwierigkeiten. Praktisch jeder kann Beiträge zum Programm erstellen. Es wird nur eine einfache Aufnahmetechnik benötigt. Die Redaktion berät vorab zu den Filmaufnahmen und gibt Tipps. Profis in der Redaktion bereiten die Zuarbeiten anschließend zu sendefähigen KuKuK-Beiträgen auf – mit Schnitt, Sprecher, Musik und allem was dazu gehört. KuKuK-TV nimmt gerne neue Themenvorschläge oder Videobeiträge auf. https://www.demenz-support.de/
2016 1. Symposium Mind Puzzle, Ludwigsburg
2017 1. Albert-Knapp-Heim in Ludwigsburg / 2. Seniorenzentrum St. Martin in Deggingen
2018 1. Haus am Salon in Ludwigsburg / 2. Kleeblatt in Freudental / 3. St. Elisabeth in Hechingen / 4. Haus auf dem Wimberg in Calw
2019 1. Residenz am Park in Sindelfingen / 2. Kleeblatt Pflegeheim in Erdmannhausen / 3. Wohnstift in Stuttgart-Mönchfeld / 4. Richard Bürger Heim in Stuttgart-Feuerbach / 5. Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz im Lindenhof in Lauffen am Neckar
2021 1. Albert-Knapp-Heim, Ludwigsburg / 2. Gerokheim, Geschwister-Cluss-Heim, Ludwigsburg / 3. Haus am Weinberg, Obertürkheim
Fotografie Bilder Ludwigsburg: Karin Wintterle
Fotografie Bilder Symposium Mind Puzzle: Roland Hammes
Zuschauerstimmen:
- „Das war sehr schön, es war so beruhigend und leise.“
- „Seit Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Demenz, insbesondere der Kommunikation mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Der tänzerische Ausdruck, den ich heute in der Aufführung „Spürensuche“ gesehen habe, ist eine neue Form der Darstellung dessen, was mich im Umgang mit Menschen mit Demenz emotional sehr bewegt. Ich kann mir vorstellen, mich selbst mit dieser Art des Tanzes und der Bewegung auseinanderzusetzen.“
- „Ich bin sehr berührt gewesen, von den Begegnungen, die ich gesehen und gespürt habe.“
- „Es war etwas ganz anderes, als ich erwartet habe. Es hat mir gut gefallen.“
- „Haben Sie auch das Leuchten in den Augen von Frau S. gesehen. Sie wirkt oft sehr angespannt und verbittert. Sie hat sehr offen auf die Begegnung im Stück reagiert, ihre Gesichtszüge sind auch jetzt, nach der Aufführung, noch immer ganz weich. Sie nimmt etwas mit nach Hause.“
- „Klassische Musik hören wir selten im Heim. Das war heute richtig schön.“
- „Wie beweglich diese Frauen sind. Das war ich früher auch einmal. Heute geht das nicht mehr.“
- „Ich wünsche den Frauen Gottes Segen, damit sie die Kraft haben für diesen Tanz.“
Pressestimmen:
Hechingen, Schwarzwälder Bote
Durch „SpürenSuche“ miteinander in Kontakt
Von Bernd Ullrich 19.11.2018 – 18:19 Uhr
Hechingen: Durch SpürenSuche miteinander in Kontakt – HechingenEs sei, so Projektleiterin Katrin Temme, nicht immer ganz einfach, dass Menschen mit Demenz an kulturellen Veranstaltungen außerhalb ihres Wohnbereiches teilnehmen können. Ein wichtiger Gesichtspunkt bezüglich der Lebensqualität und der Würde eines jeden Menschen aber sei die Teilhabe am kulturellen und sozialen Leben. Und so handele die Ludwigsburger Tanz- und Theaterwerkstatt nach der Devise: „Wenn Sie nicht zu uns kommen können, kommen wir eben zu Ihnen.“
Rosen, Lächeln und sanfte Bewegungen der Tänzerinnen
So konnte Rita Klein vom Haus St. Elisabeth vier Tanzdarstellerinnen, darunter Christine Lang-Genthner, begrüßen. Die vier Damen – Laien und Semiprofis, jede mit einer Rose in der Hand – gingen auf die vor ihnen sitzenden Bewohner zu und ließen diese die Blume spüren und an ihr riechen. Und alles ohne zu sprechen, nur mit einem Lächeln und ungemein sanften Bewegungen. Darauf folgte eine zeitgenössische Tanzdarbietung, die unter anderem Elemente des klassischen Balletts und des Ausdruckstanzes enthielt. Dabei kamen die Tänzerinnen untereinander in sehr sanften Körperkontakt, spürten die andere Person und entwickelten eine nonverbale Kommunikation. Und dies alles lautlos, ohne Hektik, ohne Glamour, der nach Beifall heischte.Der kam unaufgefordert und impulsiv von den Bewohnerinnen und Bewohnern. „Wunderbar“, „Wie schön“ oder „Des isch aber schee“ war häufiger zu hören. Wer sich nicht zu äußern vermochte, bekundete seine Freude durch Klatschen oder durch entsprechende Mimik.
Nach der Tanzvorführung gingen die Tänzerinnen zu einzelnen Gästen hin, ergriffen ihre Hände, hielten diese sanft und luden sie zu kleinen Bewegungseinheiten ein. Die meisten konnten sich auf diese Art des Spürens, der Kommunikation ohne Worte, einlassen. Dazu war eine entspannende und Ruhe verströmende Instrumentalmusik zu hören. „Wir haben extra eine Musik gewählt, die kaum jemand kennt. Damit wird niemand abgelenkt und kann sich ganz auf das momentane Geschehen einlassen“, erklärte Choreografin Christine Lang-Genthner.
Für sie und ihre Kolleginnen sei es immer wieder spannend, was sie bei ihrer „SpürenSuche“ erwartet. „Heute war es das reine Zuckerschlecken“, lacht die ausgebildete Tanz- und Theaterpädagogin. Nicht nur die Besucherinnen und Besucher zeigten sich begeistert, auch das Pflegepersonal war beeindruckt.